In Folge 4 des Stereokanal Podcasts nehmen sich die streitlustigen Sonderlinge Christoph und Flo einen gestandenen Entertainer, eine bisexuelle Amazone, ein bassslappendes Jazzungeheuer sowie den Verfasser des Gitarren-Kamasutra vor.
Südstaatenkind mit Entertainer-Qualitäten
Dass sich Christoph auf die Alben, die Flo mitbringt selten professionell vorbereitet, zeigt sich an Harry Connick Jr. Nicht einmal den Namen des begabten Popsängers kann sich der alte Mann merken. Ob es daran liegt, dass sich der in New Orleans geborene Connick Jr., außerhalb der USA nie einen großen Namen machen konnte? Verwunderlich ist es allemal, denn sein neues Album “That Would Be Me” ist breits sein Zwanzigstes (!). Der mehrfache Grammygewinner vermischt Bigband-Jazz mit Blues und Swing und heraus kommt ein poppiges Album, das interessanter klingt als Christoph zugeben kann.
Hedonistisch. Feministisch. Alternativ.
Das sind wohl die treffendsten Vokabeln, wenn man Skunk Anansie beschreiben möchte. Die Band, dessen Namen nach drei Schnäpsen garantiert niemand drei Mal in Folge korrekt aussprechen kann, ist eigentlich eine klassiche Ausgeburt der 90er Jahre Alternative Rock Strömung. Während die beiden berufsbedingten Erfolgsverklärer des Stereokanals die Popularität der Band vollkommen falsch auf Basis des Radiohits “Hedonism (Just because you feel good)” eingeschätzt haben, liegt mit “Anarchytecture” ein erstaunlich unkommerzieller Longplayer vor.
Genrefremd ohne Fremdschämen
Nachdem sind Christoph und Flo nur langsam vom Unheilig Unplugged erholen, musste ein genrefremdes Album her, das zumindest Hoffnung darauf macht, kein musikalischer Totalausfall zu werden. Schaut man sich den Schaffensprozess von Jazz-Multitalent Marcus Miller an, merkt man schnell dass sich der begnadete Studiomusiker am anderen Ende der Geschmacksskala befindet – was nicht heißt, dass die Stereokanal Macher nur aus gutem Benehmen heraus sein neues Album “Afrodeezia” nicht kritisch beleuchten. Um jeden Jazzspießer endgültig zu vergraulen, wird mit Begriffen wie “Muckergewichse” und “Medienhure” um sich geworfen.
Für instrumentale Orgasmen wählen Sie bitte die Eins.
Spätestens nach dieser Streokanal Folge sollte klar sein, wo Christophs musikalische Wurzeln liegen. Wer seine Gehörgänge zwischen 16 und 22 hauptsächlich mit Stücken von Jimi Hendrix stimuliert, braucht sich nicht wundern, wenn man von seinem Podcast-Partner des Öfteren als zu gitarrenfixiert bezeichnet wird. Während Flo auch den absoluten Hendrix Neulingen das einmalige Werk des Ausnahmegitarristen anhand der “Electric Ladyland” Platte näherbringen möchte, ergötzt sich Christoph an den vielen Mythen um Hendrix. Da die beiden die Frage nach dem besten Gitarristen aller Zeit mit einem eindeutigen “Hendrix” beantworten können, bleibt eigentlich nur eins ungeklärt: Marvin Gaye zum Sex oder nicht?
Stereokanal Podcast – Playlist Folge 4
Unsere musikalischen Empfehlungen aus Folge 4
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Stereokanal ist DER kritische Musikpodcast mit dem Christoph und dem Flo. In regelmäßigem Turnus (ca. alle 14 Tage) besprechen wir zwei aktuelle Alben, ein genrefremdes Album sowie einen Klassiker. Darüber hinaus findet ihr auf unserer Website stereokanal.net Infos zur jeweiligen Episode und zu den besprochenen Alben.
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Zu kurz! Ihr könnt doch nicht mitten im Thema Hendrix abschneiden … tststs.
Ich hoffe auf ein Marvin-Gaye-Special, in dem das Ende dieses Podcast aufgegriffen, weitergeführt und beendet wird!